Feed-no-Food – was heisst das eigentlich?

Wenn wir über nachhaltige Fleischproduktion sprechen, fällt schnell der Begriff Feed-no-Food. Doch was bedeutet das genau – und weshalb ist dieser Ansatz für Silvestri so wichtig?
Die Idee dahinter
Der Grundgedanke ist einfach: Tiere sollen nur das fressen, was der Mensch nicht direkt essen kann. Statt Mais oder Soja, die auf Ackerflächen wachsen, die auch für Lebensmittel geeignet wären, fressen unsere Tiere Gras, Kräuter und Raufutter, das auf Wiesen wächst, die sich für den Ackerbau gar nicht eignen. So entsteht kein Konkurrenzverhältnis zwischen Tier und Mensch um wertvolle Ackerflächen oder Nahrungsmittel.
Warum das wichtig ist
Rund zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen der Schweiz sind nicht für den Ackerbau geeignet¹ – steile Hänge, Alpenweiden oder feuchte Wiesen. Diese Flächen eignen sich kaum für den Anbau von Gemüse oder Getreide, bieten aber optimale Bedingungen für Wiederkäuer wie Rinder. Dank ihnen wird aus Gras hochwertiges Eiweiss – Fleisch und Milch – gewonnen, ohne dass dafür Ackerland verloren geht.
Gleichzeitig werden in der Schweiz jedes Jahr rund 1,7 Millionen Tonnen Kraftfutter an Nutztiere verfüttert – rund zwei Drittel davon stammen aus Importen. Das zeigt, wie wichtig standortgerechte Fütterungssysteme sind, die auf heimischem Grünland basieren. Mit dem Feed-no-Food-Prinzip bleibt die natürliche Ressourcennutzung im Gleichgewicht, und die Schweiz nutzt ihre Weideflächen sinnvoll.
Rind vs. Poulet
Während Rinder Wiederkäuer sind und Gras verdauen können, brauchen zum Beispiel Hühner Getreide und Eiweissfutter, die auch für den Menschen essbar wären. In der Pouletproduktion besteht das Futter zu rund 97 % aus Kraftfutter², das auf wertvollem Ackerland angebaut wird. Das Rind hingegen wandelt Futter von der Wiese – also etwas, das wir gar nicht essen können – in wertvolle Proteine um. Damit ist Weidefleisch aus der Schweiz im globalen Vergleich ein besonders nachhaltiges Tierprodukt, wenn es nach dem Feed-no-Food-Prinzip erzeugt wird.
So setzen wir es bei Silvestri um
Unsere Bio-Weiderinder und Weiderinder ernähren sich zu fast 100 % von Gras, Heu und Silage – also Futter, das von Natur aus auf unseren Wiesen wächst.Gemäss den Bio Suisse-Richtlinien dürfen Wiederkäuer maximal 5 % Kraftfutter erhalten, und mindestens 95 % der Futterration müssen aus inländischer Produktion stammen. Dadurch bleiben Transportwege kurz, Importe tief und die Fütterung transparent nachvollziehbar.
Ein Gewinn für alle
Das Feed-no-Food-Prinzip ist mehr als ein Schlagwort – es ist ein zentrales Element einer enkeltauglichen Landwirtschaft. Es schützt Böden, reduziert Importe, erhält Biodiversität und sorgt für gesunde, stressfrei gehaltene Tiere. Wer Fleisch von Silvestri geniesst, unterstützt also ein System, das im Einklang mit der Natur funktioniert – vom Gras über die Weide bis auf den Teller.
¹Schweizer Bauernverband. (o. J.). Sbv-usp.ch. Abgerufen 6. August 2025, von https://www.sbv-usp.ch/de/schlagworte/ackerbau
²Agrarbericht 2024 – Grasland Schweiz. (2024). https://www.agrarbericht.ch/de/produktion/standortangepasste-produktion/grasland-schweiz



